Tische, Tennisbälle, kurze Schreie

Einige Bemerkungen zum Prototyping

Der Text entstand speziell für das Buch » Prototype! Physical, virtual, hybrid, smart. Tackling New Challenges in Design & Engineering «, das ich 2011 und 2012 gemeinsam mit Julian Adenauer erarbeitet habe und das im Verlag form+zweck herausgegeben wurde.

Ich entwickle zunächst einige Argumente gegen die noch immer weit verbreitete Vorstellung, Ideen, Informationen, Formen seien etwas Immaterielles und das Material ihnen gegenüber bloß widerständig, störrig, feindlich oder bestenfalls neutral. Ich verweise auf die Körpergebundenheit von Ideen und auf die Materialität von Informationen und entwickle einen Zugang zu dem sehr komplexen Prozess, wie denn Ideen und menschlich gefasste Informationen mit den Zuständen eines Materials zusammenkommen, statt bloß "hineingesteckt" zu werden, wie sie an Form und Prägnanz gewinnen. Mein zentrales Argument dabei: Es handelt sich beim Prototyping um einen Prozess des Spielens, der mit der Lockerung bestehender Realitätsannahmen beginnt und in seinem Vollzug auf Grundfiguren theatralischer Als-Ob-Strategien aufbaut, die der Gegenseitigkeit, Resonanz ud Dissonanz im sozialen Raum eigen sind. Prototyping ist nach meiner Auffassung ein elementarer und permanenter Prozess kultureller Evolution.